Manuelle Therapien und Techniken gehören zu den ältesten medizinischen Handgriffen und existieren seit Jahrtausenden in allen Kulturen auf unterschiedlichste Weise. Man kann sie bis in die Antike zurückverfolgen. Schon Hippokrates war die Traktionstechnik bekannt. In der Manuellen Therapie sind die Hände (lateinisch manus = die Hand) das wichtigste Untersuchungs- und Behandlungsinstrument.
Die Manuelle Therapie ist ein Behandlungsansatz, bei dem Funktionsstörungen des Bewegungsapparates untersucht und behandelt werden. Grundlage der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden. Physiotherapeuten untersuchen dabei die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen, bevor ein individueller Behandlungsplan festgelegt wird.
Die Manuelle Therapie bedient sich sowohl passiver Techniken als auch aktiver Übungen. Zum einen werden blockierte oder eingeschränkte Gelenke von geschulten Physiotherapeuten mithilfe sanfter Techniken mobilisiert, zum anderen können durch individuelle Übungen instabile Gelenke stabilisiert werden.
Der/Die TherapeutIn arbeitet mit erlernten Handgriffen, die weder schmerzhaft noch gefährlich sind. Es kann vorkommen, dass an Wirbel oder Gelenken ein hörbares Knacken ausgelöst wird. Alle Techniken haben das Ziel, die gestörte Funktion wieder herzustellen. Dabei wendet der/die ManualtherapeutIn kaum Kraft und keinerlei Gewalt an, sondern geht in der Regel schmerzfrei und schonend vor.
Ziel des Behandlungskonzeptes:
Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven.
Die Manuelle Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Mit den Händen ertastet der/die TherapeutIn sorgfältig Ihre Muskeln, Sehnen und Gelenke. Er/sie erspürt Blockaden und Funktionsstörungen an Ihrer Wirbelsäule und ertastet Verspannungen im Gewebe, die Ihnen Schmerzen bereiten können. Ziel der Manuellen Therapie ist es, eine angemessene Behandlung durchzuführen und diese Störungen zu beheben. Diese Handgriffe werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt. Sie sind schonend und in der Regel schmerzlos. Die Manuelle Therapie wird regelmäßig bei akuten und chronischen Problemen des gesamten Bewegungsapparates mit großem Erfolg angewendet, z.B. bei Rücken-, Gelenks- und/oder Muskelbeschwerden sowie bei Funktionseinschränkungen. Die Manuelle Therapie wird auch bei Patienten/-innen nach diversen Operationen, nach Sportverletzungen oder zur Prophylaxe eingesetzt.
Quelle: Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. | Schweizerische Arbeitsgruppe für Manuelle Therapie (SAMT)